Heinrich Sutermeister | Bergsommer – Acht kleine Stücke für Klavier | Edition Schott ED 2881 | EUR 11,95
„Wie wir die Welt der Töne unserem Gegenwartsempfinden dienstlich machen wollen, das soll unser persönlichstes Anliegen bleiben. Aber auch hier gilt es, das Bildnis des Menschen musikalisch zu erwärmen und zu durchleuchten. Noch heute verfügen wir Komponisten über eine ungeheure Macht, die wir, zu getreuen Händen übernommen, beherrscht und weise auszuüben haben. Seien wir uns doch dieser Verantwortung bewusst und versuchen wir, die Verkrampfung in kurzsichtigen Machtpositionen und Gruppenbildungen, die das gegenwärtige Weltbild unheilvoll beherrschen, mit der Macht der Töne zu lockern und zu lösen.“
- Heinrich Sutermeister
Das ist eine Musik, die so recht aus der Zeit gefallen ist. Sie klingt ein wenig, als hätte ein deutscher Heimatfilmproduzent versehentlich einem Teilnehmer der Darmstädter Ferienkurse einen Kompositionsauftrag gegeben und der hätte sich auch redlich bemüht, die Anforderungen des Genres zu erfüllen – freilich ohne Erfolg.
Als dieses Klavieralbum 1940 erstmals erschien, lag Europa bereits im Krieg, rollten die ersten Züge in die Ghettos und Enrico Fermi legte in seinem Forschungslabor in Chicago die Grundlagen für den ersten Atombombenabwurf über Japan. Mit seinen idyllischen Schilderungen von „Bergbahn“ und „Abend auf der Alp“, von „Sennenball“ und „Geißenhirt“ wirkt diese Musik tatsächlich wie eine aus der Zeit gefallene Kostbarkeit. Eine Heimatmusik der subversiven Art, die munter Einflüsse der neuen Sachlichkeit mit naiver Postkartenromantik verbindet und auf unaufgeregte Weise ironisch wirkt. Oft muss man an Hindemith denken, etwa an dessen „Ouvertüre zum ‚Fliegenden Holländer‘ wie sie eine schlechte Kurkapelle morgens um 7 am Brunnen spielt“. Manchmal scheinen tschechische Märchenfilmmusiken durchzuklingen. Und man wäre nicht überrascht, wenn mit einem Mal Conny Froboess, Peter Kraus und Heinz Erhardt durchs Bild liefen. Das passt dann schon.
„Wie wir die Welt der Töne unserem Gegenwartsempfinden dienstlich machen wollen, das soll unser persönlichstes Anliegen bleiben. Aber auch hier gilt es, das Bildnis des Menschen musikalisch zu erwärmen und zu durchleuchten. Noch heute verfügen wir Komponisten über eine ungeheure Macht, die wir, zu getreuen Händen übernommen, beherrscht und weise auszuüben haben. Seien wir uns doch dieser Verantwortung bewusst und versuchen wir, die Verkrampfung in kurzsichtigen Machtpositionen und Gruppenbildungen, die das gegenwärtige Weltbild unheilvoll beherrschen, mit der Macht der Töne zu lockern und zu lösen.“
- Heinrich Sutermeister
Das ist eine Musik, die so recht aus der Zeit gefallen ist. Sie klingt ein wenig, als hätte ein deutscher Heimatfilmproduzent versehentlich einem Teilnehmer der Darmstädter Ferienkurse einen Kompositionsauftrag gegeben und der hätte sich auch redlich bemüht, die Anforderungen des Genres zu erfüllen – freilich ohne Erfolg.
Als dieses Klavieralbum 1940 erstmals erschien, lag Europa bereits im Krieg, rollten die ersten Züge in die Ghettos und Enrico Fermi legte in seinem Forschungslabor in Chicago die Grundlagen für den ersten Atombombenabwurf über Japan. Mit seinen idyllischen Schilderungen von „Bergbahn“ und „Abend auf der Alp“, von „Sennenball“ und „Geißenhirt“ wirkt diese Musik tatsächlich wie eine aus der Zeit gefallene Kostbarkeit. Eine Heimatmusik der subversiven Art, die munter Einflüsse der neuen Sachlichkeit mit naiver Postkartenromantik verbindet und auf unaufgeregte Weise ironisch wirkt. Oft muss man an Hindemith denken, etwa an dessen „Ouvertüre zum ‚Fliegenden Holländer‘ wie sie eine schlechte Kurkapelle morgens um 7 am Brunnen spielt“. Manchmal scheinen tschechische Märchenfilmmusiken durchzuklingen. Und man wäre nicht überrascht, wenn mit einem Mal Conny Froboess, Peter Kraus und Heinz Erhardt durchs Bild liefen. Das passt dann schon.
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