Dienstag, 20. August 2013

Apollon Musagete, A Multitude of Shades



 

„Wir probten gerade ein Streichquartett von Mozart, es war eine besonders entspannte Atmosphäre. Als wir danach die Instrumente noch einmal stimmten, habe ich in das Stimmen ein Bass-Pizzicato gespielt, die Viola ist eingestiegen, und schließlich haben die beiden Geiger begonnen, zu improvisieren. Durch diese natürliche Improvisation sind wir zu dem Stück gekommen!“

Piotr Skweres, Cellist des Apollon Musagete Quartetts


 „A Multitude of Shades“ ist ein passender Titel für ein Stück wie dieses, das in knapp fünf Minuten durch ein halbes Jahrhundert Musikgeschichte springt und – nachzuhören und zu –sehen bei youtube – ein in die tausende gehendes Publikum

Für die Lieder ihrer neuen CDNight of Hunters“ ließ sich die US-amerikanische Popsängerin Tori Amos von Frederic Chopin, Franz Schubert, Eric Satie und anderen klassischen Komponisten inspirieren. In seiner Form einem klassischen Liederzyklus nachempfunden, lag es nahe, die Songs für Streichquartett zu arrangieren, um dem Album eine klassische Note zu verleihen.

Auf der Suche nach geeigneten Musikern stieß Amos’ Plattenfirma Universal Music auf das ebenfalls bei ihr unter Vertrag stehende Apollon Musagete Quartett. Der Funke zwischen Amos und dem Quartett sprang über, und bald entstand die Idee, mit dem neuen Album auf Tour zu gehen, wobei die Sängerin dem Quartett die Möglichkeit gab, in den Konzerten ein Solostück zu spielen. Darauf beschlossen die vier Musiker, ein Stück eigens für diese Tour zu komponieren.

Nach dem Improvisationsteil folgt ein irischer Jig, eine kleine Hommage an Tori Amos, ihr Vater war halb Schotte, halb Ire, sie selbst erwähnt immer wieder die Inspiration durch irische Musik. Doch auch die polnischen Wurzeln des Quartetts finden sich in der Komposition. Noch einmal Piotr Skweres:Nach dem Jig haben wir etwas versteckt und ein bisschen aus Spaß ein polnisches Kirchenlied eingebaut.“

Nun wird sich manches Quartett fragen: Ja, die Jungs von Apollon Musagete, die können ja auch spielen. Aber ist diese Partitur nicht viel zu schwer für unser eigenes Ensemble? Gut – spielen sollte man schon können. Vor allem aber muss man sich auf das Abenteuer einlassen, seine an Brahms und Mozart erprobte Spieltechnik einmal völlig gegen den Strich zu bürsten. Wer Spaß an musikalischem Schabernack hat und seine Geige auch schon einmal gern in den Irish Pub mitnimmt, der ist hier richtig!



Apollon Musagete
A Multitude of Shades
Streichquartett
Doblinger Musikverlag 36 101
EUR 21,95

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