„Wir probten gerade ein Streichquartett von Mozart, es war eine
besonders entspannte Atmosphäre. Als wir danach die Instrumente noch einmal
stimmten, habe ich in das Stimmen ein Bass-Pizzicato gespielt, die Viola ist
eingestiegen, und schließlich haben die beiden Geiger begonnen, zu
improvisieren. Durch diese natürliche Improvisation sind wir zu dem Stück
gekommen!“
Piotr Skweres, Cellist
des Apollon Musagete Quartetts
„A Multitude of
Shades“ ist ein passender Titel für ein Stück wie dieses, das in knapp fünf
Minuten durch ein halbes Jahrhundert Musikgeschichte springt und – nachzuhören
und zu –sehen bei youtube – ein in die tausende gehendes Publikum
Für die Lieder ihrer neuen CD „Night of Hunters“ ließ
sich die US-amerikanische Popsängerin Tori Amos von Frederic Chopin, Franz
Schubert, Eric Satie und anderen klassischen Komponisten inspirieren. In seiner
Form einem klassischen Liederzyklus nachempfunden, lag es nahe, die Songs für
Streichquartett zu arrangieren, um dem Album eine klassische Note zu verleihen.
Auf der Suche nach geeigneten Musikern stieß Amos’
Plattenfirma Universal Music auf das ebenfalls bei ihr unter Vertrag stehende Apollon
Musagete Quartett. Der Funke zwischen Amos und dem Quartett sprang über, und
bald entstand die Idee, mit dem neuen Album auf Tour zu gehen, wobei die
Sängerin dem Quartett die Möglichkeit gab, in den Konzerten ein Solostück zu
spielen. Darauf beschlossen die vier Musiker, ein Stück eigens für diese Tour
zu komponieren.
Nach dem Improvisationsteil folgt ein irischer Jig, eine
kleine Hommage an Tori Amos, ihr Vater war halb Schotte, halb Ire, sie selbst
erwähnt immer wieder die Inspiration durch irische Musik. Doch auch die polnischen
Wurzeln des Quartetts finden sich in der Komposition. Noch einmal Piotr Skweres: „Nach dem Jig haben wir etwas
versteckt und ein bisschen aus Spaß ein polnisches Kirchenlied eingebaut.“
Nun wird sich manches Quartett fragen: Ja, die Jungs von
Apollon Musagete, die können ja auch spielen. Aber ist diese Partitur nicht
viel zu schwer für unser eigenes Ensemble? Gut – spielen sollte man schon
können. Vor allem aber muss man sich auf das Abenteuer einlassen, seine an
Brahms und Mozart erprobte Spieltechnik einmal völlig gegen den Strich zu
bürsten. Wer Spaß an musikalischem Schabernack hat und seine Geige auch schon
einmal gern in den Irish Pub mitnimmt, der ist hier richtig!
Apollon Musagete
A
Multitude of Shades
Streichquartett
Doblinger
Musikverlag 36 101
EUR
21,95
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