Montag, 12. August 2013

Eugen d’Albert,m Romanze fis-moll für Violoncello und Klavier



Eugen d’Albert – ein Name, der schon halb im Nebel der Musikgeschichte verschwunden ist. Man denkt an den Erfinder des modernen Klavier-Recitals, den genialen Pianisten und Programmgestalter und erfreut sich an den Aufnahmen historischer Klavierwalzen und gerät ins Grübeln angesichts der Tatsache, dass auch der große d’Albert den Liszt’schen Liebestraum nicht spielen konnte, ohne sich wenigstens einmal kolossal zu verspielen und bei einer besonders heimtückischen Passage einen zweiten Anlauf zu wagen. Der Pianist

Der Name des Komponisten d’Albert ist heute fast nur noch mit seiner Oper „Tiefland“ verbunden, die sich gelegentlich auf den Spielplänen der Opernhäuser findet. Vielleicht wäre so manches Werk es wert, wiederentdeckt zu werden – das Cellokonzert op. 20 etwa oder die beiden Streichquartette. Vor allem, wenn sie ebenso viel schöne Musik enthalten, wie diese erstmals gedruckte Romanze in fis-moll.

Entstanden ist sie bereits 1878 –als Jugendwerk eines gerade vierzehnjährigen Komponisten. Und trägt natürlich alle Merkmale eines echten Jugendwerkes: die Klavierbegleitung leidenschaftlich-erregt und immer in der Gefahr, allzu sehr die Führung an sich zu reißen, dazu eine Cellostimme, deren einzige Aufgabe es ist, in schwärmerischem Tonfall zu singen und zu eleganten Weltschmerz zu verbreiten. Dass der jugendliche Tonsetzer so rasch kein Ende findet, ist verständlich – uns Erwachsenen erscheint das Werk dennoch ein wenig zu lang. Aber schön ist es schon.    


Eugen d’Albert
Romanze fis-moll
Violoncello und Klavier
Erstausgabe, herausgegeben von Roland Erben und Julius Berger
Edition Peters EP 11038
EUR 12,80


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